Fürstenried: Alle Infos zum Münchner Stadtteil

Schlossanlage, Wohngegend & Kirchen: So ist das Viertel Fürstenried
Fürstenried ist an sich ein reines Wohnviertel. Das prägendste Gebäude des Münchner Stadtteils ist das Schloss Fürstenried, von dem das Viertel auch seinen Namen hat. Ansonsten dominieren große Wohnanlagen und kleine Einfamilienhäuser das Bild Fürstenrieds. Wir verraten Euch, was es sonst noch so zu entdecken gibt...
Schloss Fürstenried: Das kleine Nymphenburg

Die Ähnlichkeit ist durchaus gegeben und der Spitzname „Klein-Nymphenburg“ daher gar nicht einmal weit hergeholt: Schloss Fürstenried erinnert tatsächlich ein wenig an das Nymphenburger Schloss. Kurfürst Max Emmanuel ließ die Anlage zwischen 1715 und 1717 von Joseph Effner erbauen, um sie als Jagdschloss zu nutzen. Später lebte in diesem prachtvollen Bau auch Otto von Bayern, der psychisch kranke Bruder von Ludwig II. In Kriegszeiten wurde Schloss Fürstenried auch immer wieder als Lazarett genutzt.
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Leider ist die Schlossanlage für Besucher nicht zugänglich und dennoch lohnt es sich, während eines Spaziergangs durch Fürstenried hier vorbei zu kommen. Auch heute noch kann man bei einem Blick durch das Tor die schöne Bepflanzung des Schlossparks genießen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch ihre pflanzliche Vielfalt zu den botanischen Sehenswürdigkeiten der bayerischen Landeshauptstadt gehörte. Heute dient das Schloss als Exerzitienhaus des Erzbistums München-Freising. Auch als Tagungsstätte, nicht nur im kirchlichen Bereich, wird es häufig genutzt.
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Highlights in Fürstenried - unsere Tipps fürs Viertel

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- Ab zum Baden: Das Maria Einsiedel Naturbad ist von Fürstenried aus schnell zu erreichen
- Surfen in München: Nicht nur der Eisbach hat eine Surferwelle zu bieten - auch an der nah gelegenen Floßlände gibt es ein kleines, aber feines Surferparadies mitten in München

Der Stadtteil Fürstenried ist eigentlich erst in den 1960er Jahren entstanden. In Fürstenried-West und Fürstenried-Ost wurden binnen kürzester Zeit Großbauprojekte hochgezogen, die auch heute noch das Bild des Stadtteils prägen. Ähnlich wie im Hasenbergl ging es auch in Fürstenried darum, möglichst schnell günstigen Wohnraum für die wachsende Stadtbevölkerung zu schaffen. Hohe Wohnblöcke waren das Resultat der „Großsiedlung Fürstenried“, die aber mittlerweile häufig saniert und oftmals mit kleinen Grünstreifen aufgehübscht worden sind. Am bekanntesten ist dabei das sogenannte „Sparkassen-Hochhaus“ in der Winterthur Straße, das bei seiner Einweihung 1962 das größte Wohnhaus Bayerns war.
Im Süden von Fürstenried gibt es aber auch viele schöne Ein- und Mehrfamilienhäuser, die größtenteils erst in den letzten zwanzig Jahren gebaut wurden. Nicht selten gehört ein kleiner Garten dazu, was sie vor allem für Familien attraktiv macht. Hinzu kommen die Nähe zum Zentrum Münchens und die gute Verkehrsanbindung, so dass Fürstenried ein sehr beliebtes Wohngebiet ist. Das liegt nicht zuletzt am nahegelegenen Forstenrieder Park. Die Grünanlage gehört zu den schönsten Naherholungsgebieten Münchens und ist nur einen Katzensprung von Fürstenried entfernt.
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Fürstenried kurios
Das Schloss Fürstenried diente zwischen 1947 und 1949 für die Ludwig-Maximilians-Universität und das Priesterseminar Gregorianum als Ausweichquartier. Junge Theologiestudenten betrieben hier ihre Forschungen, lasen Bücher und schrieben Aufsätze. Einer von ihnen sollte es zu weltweiter Berühmtheit bringen. Sein Name: Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI.

Es gibt zwar keinen historischen Ortskern in Fürstenried, aber als inoffizielles Zentrum des Viertels hat sich der Schweizer Brocken am Schweizer Platz etabliert. An der Anlage mit Brunnen treffen sich die Fürstenrieder gerne und der Block ist schon fast so etwas wie ein Wahrzeichen des Stadtteils geworden.
Auf den ersten Blick ist sie kaum als solche zu erkennen, aber vielleicht ist die Kirche Wiederkunft des Herrn in der Allgäuer Straße deshalb interessant. Vor allem das raumgreifende Kreuz, das auf dem Vorplatz steht, sieht man in dieser Form nicht oft. Die Ausstattung der Kirche stammt vom Bildhauer Reinhold A. Grübl.
Die Kirche St. Matthias in der Appenzeller Straße erinnert in ihrer Erscheinung zunächst an eine Burg. Der Architekt Alexander von Branca hat den Bau in den 1960er Jahren einheitlich aus dunkelbraunem Klinkermauerwerk und einem freistehenden Kirchturm errichtet. Schön sind auch die Nebengebäude der Kirche, die mit atriumsähnlichen Innenhöfen ausgestattet sind.
In der Olympiastraße, in der sich früher übrigens die Auffahrtsallee zum Schloss Fürstenried befand, steht eine spätgotische Pestsäule, die an die Seuche erinnert beziehungsweise als Dank für ihr Erlöschen errichtet wurde. Im Jahr 1906 wurde die Säule renoviert.

Gut zu erreichen von Fürstenried ist das Bad Forstenrieder Park, auch als "Stäblibad" bekannt. Hier steht vor allem der Sport im Vordergrund. Im 25 Meter langen Becken finden Ausdauerschwimmer und Taucher ein ideales Trainingsterrain. In einem zusätzlichen separaten Bereich kann man bei Aqua-Aerobic und Wassergymnastik etwas für die Fitness machen. Kleine Badegäste kommen im Mutter-Kind-Bereich auf spielerische Art mit dem Wasser in Berührung. Und im Sommer könnt Ihr auf der Liegewiese mit FKK-Bereich im Bad Forstenrieder Park relaxen.
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Fürstenried, ursprünglich Poschetsried genannt, verdankt seinen Namen dem Kurfürsten Max Emanuel und dem Begriff "ried" für Rodung. Kurfürst Max Emanuel beauftragte seinen Hofbaumeister Josef Effner mit dem Bau von Schloss Fürstenried (1715 bis 1717). Im Jahre 1716 wurde Fürstenried erstmals genannt. Am 1. Januar 1912 wurde der Ort nach München eingemeindet.

Fürstenried ist einer der südlichen Stadtteile Münchens und liegt an der südwestlichen Stadtgrenze zu Neuried. Nördlich von Fürstenried befinden sich Hadern und Sendling-Westpark. Südlich grenzt der Stadtteil an Forstenried und Solln. Zu Fürstenried zählen neben Fürstenried-Ost und Fürstenried-West auch die Siedlungen Kreuzhof, Neuforstenried und der traditionelle Ort Maxhof. Fürstenried ist mit der U3 sehr gut erreichbar.
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Fürstenried bildet zusammen mit Obersendling, Thalkirchen, Forstenried und Solln den Münchner Stadtbezirk 19.
- Einwohner des Stadtbezirks: 96.714
- Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 54
- Fläche in Hektar: 1.776,31
(Zahlen: Statistisches Amt 2019)